27. April – 16. Juni 2012

GALERIE DIETERLE & PARTNER

Sights & Signs

Fotografien mit Josef Wolfgang Mayer

Berlin ist heute wieder für viele Menschen aus aller Welt ein besonders faszinierender Ort. Manche kommen nur kurz auf eine Stippvisite, andere, weil sie hier Arbeit oder Ausbildung finden, manche, weil sie in dieser in gewisser Weise auch unfertigen Stadt sich selbst mit der Sehnsucht nach pulsierendem, aufregendem Leben zu finden hoffen.

Kaum eine andere Metropole war so oft tiefgreifenden Veränderungen unterworfen und hat ihr Gesicht so häufig verändert wie Berlin. Nach vielen Wechseln zwischen glanzvollen Epochen und dunklen Zeiten hat die Stadt es heute geschafft, zu einem pulsierenden Zentrum zu werden.

Die Fotografien von Josef Wolfgang Mayer zeigen keine Menschen, aber vielfältige Spuren menschlichen Daseins. In den sachlich und unpathetisch wirkenden Bildern ist gelegentlich leichte Ironie spürbar. Die auf den ersten Blick scheinbar banalen Sujets sind tatsächlich sehr präzise ausgewählte und komponierte Bilder. Beim genauen Betrachten entdeckt man immer wieder Neues und Überraschendes, auch über die Bewohner, Passanten und Besucher. Die ausgewählten festgehaltenen Orte und Plätze entfalten durch die Fotografien eine Poesie, ganz im Sinne einer Aussage von Saul Leiter, des großartigen amerikanischen, Zeit seines Lebens in der Metropole New York wohnenden Malers und Farbfotografen:

„A Photographers gift to the viewer is sometimes beauty in the overlooked ordinary“

(Saul Leiter, US-amerikanischer Fotograf und Maler, 1923–2013)

„Die Arbeiten wurden mit einer 5 x 4 Inch Kamera aufgenommen, die eine detailgenaue Wiedergabe mit einer großen Informationsdichte ermöglicht. Was dem zufällig schweifenden Blick des Passanten entgeht, wird erst durch die Betrachtung des fotografischen Bildes sichtbar und schafft sozusagen ein „erweitertes Sehen“. Die Größe der Kamera macht die Arbeit mit dem Stativ erforderlich und erzwingt die präzise Festlegung eines Bildausschnittes. Die Aufnahmen sind das Ergebnis einer Entscheidung für einen bestimmten Standpunkt, oft nach Stunden des Wartens auf den „richtigen Moment“, was manchmal dann die Fähigkeit schnell zu handeln erfordert, da dieser Moment, um den es geht, schnell vorbei sein kann.“

(Annette Koschmieder zur Ausstellungseröffnung in Rosenheim, April, 2012)

» PRESSEBILDER DOWNLOAD: Zugespült wie Treibgut // Fotoausstellung „Berlin – Sights & Signs“ von Josef Wolfgang Mayer in der Rosenheimer Galerie Dieterle und Parter – von Margit Jacobi, Bayerisches Volksblatt, 2012