Project Description
Werner Kliess
1939, Stosnau/Ostpreussen; † 2016, Berlin
Die Skulpturen von Werner Kliess – alle Skulpturen bestehen aus Pappe, Masse, Blei und Acryl, einige zusätzlich aus Aluminium, Polystyrol, Styropor, Edelstahl, Teerpappe, Glas – sind Kippfiguren und erinnern an die Stehaufmännchen unserer Kinderzeit.
Gleichzeitig haben viele Arbeiten ihren gemeinsamen Ursprung in der Sichel des Archimedes, einer geometrischen Figur, die seit der Antike bekannt ist. Sie entsteht, wenn zwei Halbkreise von einem dritten Halbkreis überwölbt werden.
„Wenn ich diese Figur dehne, strecke, biege, entstehen Formen, die der Natur ähnlich, aber doch nicht natürlich sind. Die Sicheln des Archimedes Bilden, zusammen mit anderen elementaren Formen, Kugeln, Kegeln etc., eine eigene Welt, autonom zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit“. (Werner Kliess, 2015)
Werner Kliess war als Journalist (u.a. bei der Zeitschrift „Film“), Autor („Sturm und Drang“, „Genet“, ca. 40 Drehbücher) und viele Jahre als TV-Produzent tätig. Als bildender Künstler war er Autodidakt. Ausstellungen in Berlin (u.a. Palais am Festungsgraben in Mitte, Rathaus Pankow, Abguss-Sammlung antiker Plastik Berlin, Charlottenburg), Meißen (Villa Rauhental) und in eigenen Räumen als „Temporäre Galerie“ seine ersten Kippfiguren – die Dobus, in Erinnerung an seine lebenstüchtige Tante Anna Dobudowanska – begeisterten viele (Berliner Zeitung: „Er steht auf Steh-auf-Frauen“). 2012 entstand die Skulptur „Friedrex“, die im Rahmen der Ausstellung Friederisiko zum 300. Geburtstag Friedrich des Großen im neuen Palais Potsdam ausgestellt wurde (Tagesspiegel: „Eine Skulptur hat sich als heimlicher Star entpuppt“).
2015
Berlin
Auf der Kippe, Studio Koschmieder